Grafschaft Glatz und Mähren

Städte, Residenzen, Weltkulturerbe

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Diese Reise führt Sie in zunächst in die seit 1945 zu Polen gehörende Grafschaft Glatz/Hrabstwo kłodzkie, die bis zur Eroberung Schlesiens durch den Preußenkönig Friedrich den Großen Teil des Königreichs Böhmen war. Im frühen 20. Jahrhundert wegen seiner zahlreichen Kurbäder als „Gesundbrunnen Deutschlands“ bekannt, blieb der große Bestand an adeligen Burgen, Schlössern und Herrenhäusern mit zum Teil weitläufigen Parkanlagen von teilweise überregionaler Bedeutung – mehr als 80 an der Zahl – bis heute weitgehend unbekannt. Obwohl viele der Anlagen heute in verwahrlosten oder ruinösem Zustand sind, zeigt die Restaurierung des Schlosses Grafenort/Gorzanów, dass diese reiche, malerisch von den Sudeten umrahmte Kulturlandschaft zukünftig durchaus mit dem „Schlesischen Elysium“, dem Hirschberger Tal am Rande des Riesengebirges konkurrieren kann.

Am zweiten Tag der Reise gelangen Sie nach Mähren, einen der drei historischen Landesteile der Tschechischen Republik. Hier erwarten Sie mit mittelalterlichen Stadtkernen, Kirchen und Klöstern sowie zahllose Adelssitze mit ihren Gärten – darunter fünf Weltkulturerbestätten der UNESCO – eine hohe Dichte kulturhistorisch bedeutender Sehenswürdigkeiten. Zu diesen zählen in Mährisch-Schlesien das Schloss Groß Ullersdorf/Velké Losiny, Schloss Freudenthal/Bruntál, das nach dem böhmischen Ständeaufstand 1620 Besitz des Deutschen Ordens wurde, sowie das in Südmähren liegende üppig ausgestattete Schloss Butschowitz/Bučovice, ein nach italienischem Renaissancevorbild geschaffener „Palazzo in Fortezza“. Ein weiterer Höhepunkt ist die Schlossanlage der altadeligen Familie von Liechtenstein im südmährischen Eisgrub/Lednice. Zu den attraktivsten Städten gehören die bischöfliche Sommerresidenz Kremsier/Kroměříž mit dem unter UNESCO-Weltkulturerbeschutz stehenden Schloss und üppigen Parkanlagen, die alte Bischofsstadt Olmütz/Olomouc mit der ebenfalls UNESCO-geschützten Dreifaltigkeitssäule sowie die mährische Metropole Brünn/Brno, die nicht nur einen gut erhaltenen historischen Stadtkern und eine bedeutende Werkbundsiedlung aufweist, sondern mit der Villa Tugendhat eine wiederum dem Weltkulturerbe angehörende Inkunabel des „Neuen Bauens“ besitzt. Ein Tagesausflug führt Sie zudem zum historisch bedeutenden Zisterzienserinnenkloster „Porta Coeli“ sowie zu der Wallfahrtskirche Kiritein/Křtiny. Die ausgesprochen barock-expressionistische Gestaltung der Anlage entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach einem Entwurf des genialen, aus italienischer Künstlerdynastie stammenden Ausnahmearchitekten Johann Blasius Santini-Aichl. 

Die Rückfahrt führt Sie über die kleine Residenzstadt Leitomischl/Litomyšl mit seinem wiederum unter dem UNESCO-Weltkulturerbe stehenden Schloss zurück nach Berlin.