Höhepunkte der Architektur in Tschechien
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Reiseziel in den Jahren 2019, 2023
Die Studienreise führt, an Prag vorbei und einem Zwischenaufenthalt in der Residenzstadt Leitomischl/Litomyšl mit seinem als UNESCO-Welterbe ausgezeichneten Renaissanceschloss nach Mähren, einen der drei historischen Landesteile der Tschechischen Republik. Hier erwarten Sie mit mittelalterlichen Stadtkernen, Kirchen und Klöstern sowie zahllosen Adelssitzen mit ihren Gärten – darunter fünf weitere Weltkulturerbestätten der UNESCO – eine hohe Dichte kulturhistorisch bedeutender Sehenswürdigkeiten. Zu diesen zählen die Schlossanlagen der altadeligen Familie von Liechtenstein im südmährischen Eisgrub/Lednice und Feldsberg/Valtice. Zu den attraktivsten Städten gehören die bischöfliche Sommerresidenz Kremsier/Kroměříž mit dem unter UNESCO-Weltkulturerbeschutz stehenden Schloss und üppigen Parkanlagen, die alte Bischofsstadt Olmütz/Olomouc mit der ebenfalls UNESCO-geschützten Dreifaltigkeitssäule sowie die mährische Metropole Brünn/Brno. Diese weist nicht nur einen gut erhaltenen historischen Stadtkern und neben zahlreichen funktionalistischen Bauwerken eine bedeutende Werkbundsiedlung auf, sondern besitzt mit der „Villa Tugendhat“ eine wiederum dem Weltkulturerbe angehörende Inkunabel des „Neuen Bauens“. Die Rückfahrt führt Sie zudem zum historisch bedeutenden Zisterzienserinnenkloster „Porta Coeli“ sowie dem Kloster Saar an der Sasau/Žďár nad Sázavou mit der Wallfahrtskirche auf dem Zelená Hora. Die ausgesprochen barock-expressionistische Gestaltung der Anlage entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach einem Entwurf des genialen, aus italienischer Künstlerdynastie stammenden Ausnahmearchitekten Johann Blasius Santini-Aichl, dessen Todestag sich 2023 zum 300sten Mal jährt.
Lissitz/Lysice | Die exzellent restaurierte Schlossanlage mit der eindrucksvollen Gartenloggia gehörte der tschechischen Adelsfamilie Dubský. Lissitz/Lysice | Gartenloggia Brünn/Brno | Die am Mährischen Platz/Moravské náměstí liegende ehemalige Klosterkirche St. Thomas wurde durch den 1350 nach Brünn gekommenen Augustinerorden gegründet. Eine erste Barockisierung erfolgte zwischen nach 1661 durch den Architekten Giovanni Battista Erna. Das Kloster selbst beherbergt heute die Mährische Galerie. Brünn/Brno | Um den Krautmarkt/Zelný trh gruppieren sich bedeutende Bauten, darunter mehrere frühbarocke Adelspalais, das erste Theater der Stadt sowie das anfang des 20. Jahrhundert errichtete Hotel Grandezza. Der spektakuläre Parnass-Brunnen entstand 1693 bis 1695 nach einem Entwurf von Johann Bernhard Fischer von Erlach durch den Wiener Bildhauer Adam Tobias Kracker. Brünn/Brno | Brünn ist auch eine Stadt der Klassischen Moderne bzw. des Funktionalismus. Neben der Villa Tugendhat entstanden im Stadtzentrum zahlreiche Banken und Kaufhäuser – zum Teil mit großzügigen Passagen – ein Hochhaus und das berühmte Hotel „Avion“, das derzeit restauriert wird. Olmütz/Olomouc | Die 35 Meter hohe barocke Dreifaltigkeitssäule/Sloup Nejsvětější Trojice wurde von 1716 bis 1754 als Dank für das Erlöschen der Pest errichtet. Diese größte jemals errichtete Säule wurde 2000 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Eisgrub/Lednice | Nahe der Grenze zu Österreich gelegen, ist die Schlossanlage mit einem weitläufigen Landschaftspark nicht nur eines der bekanntesten Reiseziele in Südmähren, sondern auch ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Schloss der Fürsten von Liechtenstein, ursprünglich ein Barockbau, wurde zwischen 1846 und 1858 in „Altenglischem Stil“ zu einem der schönsten neogotischen Residenzen in Mähren umgebaut. Feldsberg/Valtice | Die weitläufige Schlossanlage, die in mehreren Bauphasen – darunter Johann Bernhard Fischer von Erlach – barockisiert wurde, war seit dem 14. Jahrhundert Sitz der 1608 gefürsteten Adelsfamilie von Liechtenstein. Seit der Enteignung 1945 im Besitz des tschechischen Staates, wurde es schon früh als nationales Kulturerbe unter Denkmalschutz gestellt und in den letzten Jahren aufwändig restauriert. Seit 1996 ist es als Kulturlandschaft zusammen mit Eisgrub Bestandteil des UNESCO-Kulturerbes. Eisgrub/Lednica | Parterre der weitläufigen Gartenanlage Brünn/Brno | Die Festung Spielberg/Špilberk geht bis auf das 13. Jahrhundert zurück. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die gotische Burganlage zu einer frühbarocken Festung ausgebaut, die auch der schwedischen Belagerung trotzte. Seit 1783 zentrales Staatsgefängnis des Habsburgerreiches, wurde hier u. a. der kaiserliche Oberst Franz von der Trenck, der Cousin des preußischen Offiziers Friedrich Freiherr von der Trenck inhaftiert. Tischnowitz/Tišnov | Das Zisterzienserinnenkloster Porta Coeli („Himmelpfort“) bei am Rande des Mährischen Karst/Moravský kras. 1239 gegründet und 1782 auf Erlass Kaiser Josephs II. aufgehoben, wurde es 1901 durch das Zisterzienserinnenkloster St. Marienthal in der Oberlausitz wiederbesiedelt und existiert – mit Unterbrechung unter dem sozialistischen Regime, bis heute. Saar an der Sasau/Žďár nad Sázavou | Die markante, weithin auf der Höhe des „Grünen Berges“ sichtbare Wallfahrtskirche St. Johannes von Nepomuk zählt zu den bedeutendsten barockgotischen Bauwerken des genialen Architekten Johann Blasius Santini-Aichel. Die komplexe Wallfahrtsanlage ist seit 1994 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes.