Schlösser und Herrenhäuser der Grafschaft Glatz
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Diese Reise führt Sie in die seit 1945 zu Polen gehörende Grafschaft Glatz/Hrabstwo kłodzkie, die bis zur Eroberung Schlesiens durch den Preußenkönig Friedrich den Großen Teil des Königreichs Böhmen war. Im frühen 20. Jahrhundert wegen seiner zahlreichen Kurbäder als „Gesundbrunnen Deutschlands“ bekannt, blieb der große Bestand mit rund achtzig Burgen, Schlössern und adeligen Herrenhäusern mit zum Teil weitläufigen Parkanlagen von teilweise überregionaler Bedeutung bis heute weitgehend unbekannt. Obwohl viele der Anlagen heute in verwahrlosten oder ruinösem Zustand sind, zeigen die derzeitigen Restaurierungen einiger Adelssitze, wie der Schlösser Grafenort/Gorzanów, Scharfeneck/Sarny oder des Herrenhauses von Kamnitz/Kamieniec, dass diese reiche, malerisch von den Sudeten umrahmte Kulturlandschaft zukünftig durchaus mit dem „Schlesischen Elysium“, dem Hirschberger Tal am Rande des Riesengebirges konkurrieren kann.
Neben den Adelssitzen besichtigen Sie auch die preußische Festung von Glatz/Kłodzko, das berühmte Kurbad Landeck/Lądek Zdrój, den hochgelegenen Luftkurort Wölfelsgrund/Międzygórze sowie den Wallfahrtsort Albendorf/Wambierzyce, der früher als „Schlesisches Jerusalem“ bekannt war. Als Auftakt der Reise fahren wir nach Jauer/Jawor mit einer der beiden erhaltenen, unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes stehenden Friedenskirchen. Als krönenden Abschluss besuchen Sie zudem auf der Rückreise das Schloss Fürstenstein/Książ, die größte Schlossanlage Niederschlesiens mit gepflegten Gartenanlagen. Auch auf dieser Reise werden wir mit mehreren Protagonisten, die sich für den Erhalt und die Revitalisierung des deutsch-polnischen Kulturerbes einsetzen, ins Gespräch kommen.
Jauer/Jawor | Einer der eindrucksvollsten evangelisch-lutherischen Sakralbauten Schlesiens ist die Friedenskirche, die als architektonische Landmarke die Widerstandskraft der während der Habsburger Herrschaft über Schlesien unterdrückten Konfession verdeutlicht. Tannhausen/Jedlinka | Das neoklassizistische Schloss, das seit mehreren Jahren mustergültig restauriert wird, geht in seiner Bausubstanz auf einen klassizistischen Bau nach Entwurf des Architekten Carl Gotthard Langhans zurück. Während des Zweiten Weltkriegs war der Adelssitz zeitweise eine Dependance der nationalsozialistischen „Organisation Todt“, zu deren Geschichte eine Ausstellung im Schloss informiert. Kunzendorf/Trzebieszowice | Die aus einem festen Haus der Renaissance hervorgehende Schlossanlage wurde im frühen 20. Jahrhundert u. a. in Jugendstilformen ausgestattet. Nach 1945 als Ferienheim eines Staatsgutes genutzt, wurde der Gebäudekomplex in den letzten Jahren aufwendig zum komfortablen Schlosshotel adaptiert. Glatz/Kłodzko | Am Ende der „Brücktorbrücke“ befand sich ursprünglich ein Stadttor. Außerhalb der umwehrten Stadt wurde 1248 das Kloster der Minoriten gegründet, das mit der zweitürmigen Klosterkirche Ende des 17. Jahrhunderts barockisiert wurde. Grafenort/Gorzanów | Im Innern des Schlosses blieben zahlreiche wandfeste Ausstattungselemente, die derzeit sorgsam restauriert werden. Unter diesen befinden sich allegorische Wandmalereien des ausgehenden 17. Jahrhunderts, die einen den Innenhof umlaufenden Wandelgang ausschmücken. Grafenort/Gorzanów | Inzwischen konnten im Schloss bereits ein großer Teil der renaissancezeitlichen bemalten Holzbalkendecken und zahlreiche Wandmalereien in ihrem Bestand gesichert und restauriert werden. Wölfelsdorf/Wilkanów | Hervorgegangen aus einer südlich von Glatz/Kłodzko gelegenen spätmittelalterlichen Wasserburg, entstand im 16. Jahrhundert ein Festes Haus der Renaissance, das unter den Reichsgrafen von Althann bis 1701 barock erweitert wurde. Nach 1945 Teil eines polnischen Staatsgutes, begann 1989 der Umbau des Schlosses zu einem Hotel, der durch den politischen Umbruch bald darauf wieder eingestellt wurde. Nach dem Zerfall zur völligen Ruine blieben von dem Schlossbau zumindest die Umfassungsmauern erhalten, an denen man heute jedoch zumindest die Baugeschichte ablesen kann. Wölfelsgrund/Międzygórze | In dem auf rund 650 Metern Höhe gelegenen Luftkurort befindet sich der Wölfelsfall, mit 27 Metern Fallhöhe der größte Wasserfall der Sudeten. <!– /* Font Definitions */ @font-face {font-family:“Cambria Math“; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:1; mso-generic-font-family:roman; mso-font-format:other; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:0 0 0 0 0 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:swiss; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-469750017 -1073732485 9 0 511 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:““; margin-top:0cm; margin-right:0cm; margin-bottom:8.0pt; margin-left:0cm; line-height:107%; mso-pagination:widow-orphan; font-size:11.0pt; font-family:“Calibri“,sans-serif; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:Calibri; mso-fareast-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:“Times New Roman“; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:“Calibri“,sans-serif; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:Calibri; mso-fareast-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:“Times New Roman“; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} .MsoPapDefault {mso-style-type:export-only; margin-bottom:8.0pt; line-height:107%;} @page WordSection1 {size:595.3pt 841.9pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:35.4pt; mso-footer-margin:35.4pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} –> In dem auf rund 650 Metern Höhe gelegenen Luftkurort befindet sich der Wölfelsfall, mit 27 Metern Fallhöhe der größte Wasserfall der Sudeten Mittelwalde/Międzylesie | Zu den ältesten noch erhaltenen herrschaftlichen Anlagen der Region zählt das Schloss in Mittelwalde, das aus einer mittelalterlichen Wasserburg hervorgegangen ist. Der frühbarocke, zur Stadt hin gewandte Flügel entstand im ausgehenden 17. Jahrhundert für die gräfliche Familie von Althann. Mittelsteine/Ścinawka Średnia | Das barocke Herrenhaus, seit 2002 im Besitz eines enthusiastischen polnischen Kunsthistorikers, wurde bei einem Orkan stark beschädigt. Inzwischen ist es ihm jedoch gelungen, die zerstörten Barockgiebel und das Dach wiederherzustellen. Scharfeneck/Sarny | Um das eindrucksvoll gelegene Schloss hatte sich bereits vor einigen Jahren der britische Thronfolger Prinz Charles intensiv bemüht, es aber letztlich doch nicht erworben. Vor sechs Jahren erwarb es schließlich eine polnische Eigentümergemeinschaft, der es inzwischen gelungen ist, die akut gefährdete Bausubstanz des Renaissanceschlosses zu retten – nun beginnt die eigentliche Restaurierung der Innenräume. Scharfeneck/Sarny | Als erstes wurde ein stilvolles Café im Torhaus eingerichtet, das nun schon seit mehreren Jahren viele interessierte Gäste anzieht. Bad Landeck/Lądek Zdrój | Landeck zählt zu den bedeutendsten Kurbädern in der Region. Schon König Friedrich II. von Preußen und Johann Wolfgang von Goethe kurierten hier ihre Leiden. Das hier gezeigte Marienbad schon entstand in dieser Form freilich erst 1880. Bad Reinerz/Duszniki-Zdrój | Zu den bedeutendsten historischen Industriebauten zählt die barocke Papiermühle von Bad Reinerz, die seit 2021 auf der Tentativliste des UNESCO-Weltkulturerbes verzeichnet ist. In dem umfangreichen Gebäudekomplex ist heute ein Papiermuseum untergebracht. . Schloss Eckersdorf/Bożków | Die ausgedehnte, zwischen der Renaissance und dem frühen 20. Jahrhundert mehrfach umgebaute und erweiterte Schlossanlage mit englischem und französischem Park gehörte bis 1945 den Reichsgrafen von Magnis. Nach zahlreichen Eigentümerwechseln in den letzten Jahren steht der zunehmend verwahrlosende Adelssitz inzwischen wieder zum Verkauf. Albendorf/Wambierzyce | Die gewaltige Wallfahrtskirche des „Schlesischen Jerusalems“ entstand im frühen 18. Jahrhundert während der Gegenreformation; ihr ging ein nicht weniger aufwändiger Sakralbau voraus, der als Stiftung des Kaufmannes Paschasius von Osterberg aufgrund statischer Probleme wieder abgebrochen werden musste. Fürstenstein/Książ | Die Schlossanlage, die zu den größten Residenzen Schlesiens zählt, gehörte bis 1945 den Grafen von Hochberg und Fürsten von Pless. Zahlreiche Innenräume des seit den 1940er Jahren durch die Organisation Todt devastierten Baues wurden ab den 1950er Jahren rekonstruiert und sind heute öffentlich zugänglich. Fürstenstein/Książ | Das Corps de logis mit dem opulent dekorierten Maximilianssaal entstand unter dem Architekten Felix Anton Hammerschmidt ab 1722. Die Deckenmalereien Felix Anton Schefflers aus dem Themenkreis der „Metamorphosen“ Ovids, die Stuckdekorationen Ramellis und die Bauplastik von Ignatius Provisore kulminieren hier zu einem vollendeten barocken Feuerwerk.