Schlösser und Gutshäuser in der Neumark

Erkundung einer „terra incognita“

03.10.— 06.10.2024
Start in Dresden
Zustieg in Berlin

Die etwa 100 Kilometer östlich Berlins sich erstreckende Neumark, jenseits der Oder und damit seit 1945 in Polen liegend, ist mit seiner reichen Kulturgeschichte sowohl für Polen als für Deutsche zumeist eine völlige „terra incognita“. 

Die im Mittelalter als „terra transoderana“ bezeichnete, dünn von Slawen besiedelte Region stand zunächst unter der Herrschaft der polnischen bzw. schlesischen Piasten. Deren Besiedlungspolitik zog ab dem 12. Jahrhundert zunehmend deutsche Kolonisten in das Land, für die Städte, Dörfer und Klöster gegründet wurden. Zudem kam das Gebiet zunehmend unter den Einfluss Brandenburgs, dessen östliche Grenzmark es ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde. Seither teilte das Land weitgehend das Schicksal von Altmark und Mittelmark, wurde mit dem 14. Jahrhundert integraler Bestandteil des Kurfürstentums, ab 1701 Provinz des Königreichs Preußen und verlor den Namen Neumark schließlich, nachdem die Region 1815 in der neu eingerichteten Provinz Brandenburg aufging.

Mit dem Zweiten Weltkrieg wurden viele der Städte und Dörfer, die unmittelbar in der Hauptkampflinie östlich von Berlin lagen, wie beispielsweise die alte Residenzstadt Küsterin/Kostrzyn, schwer zerstört – nach dem Fall an Polen im August 1945 und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung versank die Region hinter dem „Eisernen Vorhang“ in nahezu völliger Bedeutungslosigkeit.

Seit der politischen Wende in Ostmitteleuropa erfreuen sich die heutigen Polen gelegen Ostprovinzen Deutschlands einer wachsenden Beliebtheit bei deutschen Kulturtouristen. Doch nachdem Ost- und Westpreußen, Schlesien und auch Hinterpommern längst seine Liebhaber gefunden haben, fristet die Neumark – zu Unrecht – noch immer ein Schattendasein.

Diese Studienreise begibt sich nun auf die Spurensuche der wechselvollen Geschichte und ergründet diese anhand seines architektonischen Erbes, das mit großartigen Stadt- und Dorfkirchen, wie der im Wiederaufbau begriffenen Marienkirche von Königsberg/Chojna oder der ehemaligen Wallfahrtskirche in Brietzig/Brzesko, eindrucksvollen Adelssitzen, wie der einstigen Johanniter-Burganlage in Lagow/Łagów, des klassizistischen Schlosses von Prillwitz/Przelewice, des Neuen Schlosses in Königswalde/Lubniewice oder des exzellent restaurierten neugotischen Schlosses von Merenthin/Mierzęcin. Daneben waren es auch die geistlichen Orden, die sich bei der Erschließung des Landes verdient gemacht haben, ob nun die Zisterzienser des heute exzellent restaurierten Klosters von Paradies/Gościkowo oder die Ordensritter der Johanniter, die in Sonnenburg/Słońsk ihren Balleisitz hatten.
Neben gut erhaltenen und restaurierten Bauwerken werden wir auf dieser Reise u. a. am Beispiel des Schlosses Dölzig/Dolsk, der ehemaligen Hohenzollernresidenz in Wildenbruch/Swobnica oder des Fachwerkgutshauses von Niepölzig/Niepołcko einige erstaunliche Wiederaufbauprojekte kennenlernen, die das zunehmende Engagement der polnischen Nachbarn für das gemeinsame Kulturerbe von Deutschen und Polen belegen.

Als Logis haben wir die zu komfortablen Hotels adaptierten Schlösser Waitzen/Wiejce und Mehrenthin/Mierzęcin zur Verfügung.

Informationen und Buchung:

Kulturwerk Mitteldeutschland
Dagny Prasse
Gutshof 3
06258 Schkopau
Tel.: 0345/566 49 450
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