Architektonische Spuren deutscher und polnischer Geschichte
06. – 13.09.2025
Start in Berlin
Wie kaum eine andere Kulturlandschaft Ostmitteleuropas sind West- und Ostpreußen durch die Backsteingotik, die Burgen des Deutschen Ordens sowie zahlreiche Schlösser des Adels charakterisiert. Auf dieser Studienreise erkunden Sie die faszinierende Baukultur des Landes und lernen die durch deutsch-polnische Gegensätze, aber auch Gemeinsamkeiten geprägte Landesgeschichte kennen.
Entlang der Weichsel/Wisła bereisen Sie zunächst das Kernland der Deutschen Ordens mit den Ordensburgen in Mewe/Gniew und Marienwerder/Kwidzyn sowie dem Hauptsitz des Deutschen Ordens, der auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehenden Marienburg/Malbork. Nach Besichtigungen in zwei für die Ostsiedlung ausgesprochen wichtigen Zisterzienserklöstern und den einstigen Hansestädten Thorn/Toruń und Danzig/Gdańsk fahren Sie über das in vor allem nach 1990 wiederaufgebaute Elbing/Elbląg in den südlichen Teil Ostpreußens, dessen geistliches Zentrum einst das Bistum Ermland mit seinen bedeutenden Sakralbauten war.
Geprägt wird dieses alte Kulturland gerade auch durch zahlreiche Adelsresidenzen, von denen allerdings nur wenige das Inferno des Zweiten Weltkriegs überstanden haben. Sie besichtigen in Restaurierung befindliche Adelssitze wie Schloss Steinort/Sztynort, aber auch eindrucksvolle Schlossruinen, die die tragische Geschichte des Zweiten Weltkriegs reflektieren. Ein Besuch der Kathedrale von Gnesen/Gniezno rundet die historisch-architektonischen Erkundungen zur wechselvollen deutsch-polnischen Geschichte ab.
Neben Einblicken in die Architekturgeschichte und den denkmalpflegerischen Umgang mit dem deutsch-polnischen Kulturerbe vermittelt der begleitende polnische Reiseleiter Einblicke in die jüngere polnische Geschichte, den heutigen Alltag und das aktuelle Politgeschehen. Kontakte vor Ort ermöglichen Ihnen zahlreiche persönliche Gespräche mit interessanten Persönlichkeiten – Menschen, die sich für das gemeinsame Kulturerbe von Deutschen und Polen engagieren. Text
Auf dieser Reise übernachten Sie in zunächst im altstadtnahen, aus einer einstigen preußischen Kaserne zur Luxusherberge adaptiertem Hotel Bulwar**** in Thorn, in Danzig im Hotel Wolne Miasto***, von dem es nur wenige Schritte in die Rechtstadt sind und schließlich im eindrucksvollen Hotel Krasicki**** in Heilsberg. Vor 20 Jahren noch weitgehend eine Ruine, wurde diese einstige Residenz des ermländischen Erzbischofs Ignacy Krasicki ebenfalls zu einem luxuriösen Hotel umgebaut. Krasicki übrigens, der mit Friedrich dem Großen befreundet war, weihte u. a. 1773 die St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin.
Schwarzenau/Czerniejewo | Zwischen 1771 und 1780 entstand nach Entwurf von Ignatius Graff die spätbarocke Dreiflügelanlage für General Jan Lipski, die wenige Jahre darauf zum heutigen Erscheinungsbild frühklassizistisch umgebaut wurde. Die repräsentative Anlage mit weitläufigem Schlosspark beherbergt seit den 1990er Jahren ein Hotel. Thorn/Toruń | Das Altstädtische Rathaus, ein spätgotischer Bau mit massivem Wachtturm, wurde im 17. Jahrhundert durch Antonis van Opbergen subtil um ein Stockwerk erhöht Thorn/Toruń | Nach wie vor eindrucksvoll sind die Reste der einstigen Deutschordensburg mit dem rekonstruierten Danzker. Mewe/Gniew | Deutschordensschloss Pelplin/Pelplin | Das 1258 von Doberan als Filiation gegründete Kloster Pelplin zählt zu den bedeutendsten Ordensanlagen in West- und Ostpreußen. Die beeindruckende Klosterkirche birgt im Innern eine große Anzahl barocker Altäre und Ausstattungsstücke Marienwerder/Kwidzyn | Charakteristisch für die Burganlagen des Deutschen Ordens ist das freistehende, durch Arkaden mit der eigentlichen Burg durch einen Arkadengang verbundene Danzker (Abtritt); hier bei der Bischofsburg Marienwerder. Danzig/Gdańsk | Das nach 1945 weitgehend rekonstruierte Krantor bei Nacht Danzig/Gdańsk | Rechtstädtisches Rathaus mit teilrekonstruierter Häuserzeile Danzig/Gdańsk | Manieristisches Zeughaus nach Entwurf des flämischen Baumeisters Antonis van Opbergen Danzig/Gdańsk | Auch der berühmte Artushof, der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, konnte originalgetreu rekonstruiert werden Danzig/Gdańsk | Häuserzeile mit „Gotischem Haus“, das eine Rekonstruktion eines bereits um 1830 abgebrochenen Hauses ist Danzig/Gdańsk | Alter Hafen Zoppot/Sopot | Der beeindruckende Seesteg, der 1927 errichtet wurde, reicht mehr als 500 Meter in die Ostsee hinein Oliva/Oliwa | Das Kirchenschiff der ehemaligen Zisterzienserkirche zählt mit mehr als 100 Metern Länge zu den eindrucksvollsten Ordensbauten in Westpreußen Oliva/Oliwa | Die barocke Prälatur geht ebenfalls bis auf die frühe Gotik zurück, wurde aber durch die Äbte des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts komplett umgebaut Marienburg/Malbork | Blick auf die mächtige Anlage vom Ufer der Nogat Marienburg/Malbork | Seit wenigen Jahren dominiert wieder eine Rekonstruktion der berühmten Mosaikmadonna das Chorhaupt der Marienkirche Marienburg/Malbork | Wiederaufgebaut wurde auch der Große Remter mit seinen beeindruckenden Gewölben Marienburg/Malbork | Zu den beeindruckendsten Innenräumen der nach 1945 wiederaufgebauten Ordensburg zählt der im Zweiten Weltkrieg unzerstört gebliebene Sommerremter des Hochmeistersitzes Oberländischer Kanal/Kanał Elbląski | Schiffsfahrt auf dem 1860 fertiggestellten Oberländischen Kanal Elbing/Elbląg | Auch diese alte Hansestadt, eine Gründung des Deutschen Ordens, wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte erst ab den späten 1980er Jahren Elbing/Elbląg | Als einer der wenigen Bauwerke der 1945 zerstörten Altstadt wurde die Nikolaikirche zumindest äußerlich originalgetreu wiederaufgebaut Frauenburg/Frombork | Zu den bemerkenswertesten, gänzlich original erhaltenen Backsteinkirchen zählt die bis 1388 errichtete Kathedrale des Ermländischen Bischofs in Frauenburg/Frombork. Das nach 1680 barock ausgestattete Gotteshaus war auch Wirkungsstätte von Nikolaus Kopernikus, der hier auch bestattet wurde. Heilsberg/Lidzbark Warmiński | Die Hauptstadt des Bistums Ermland ist das nach Vorbild der Deutschordensburgen errichtete Bischofsschloss Heilsberg/Lidzbark Warmiński | Die ehemalige evangelisch-lutherische Kirche entstand in den 1820er Jahren nach Entwurf von Karl Friedrich Schinkel Heiligelinde/Święta Lipka | Zu den wichtigsten Marien-Wallfahrtsorten im heutigen Polen zählt die barocke Kirche vom Heiligelinde Stegmannsdorf/Chwalęcin | Zu den zahlreichen Wallfahrtskirchen in Ermland zählt die äußerlich noch unrestaurierte, aber im Innern sehr besondere Kirche von Stegmannsdorf Stegmannsdorf/Chwalęcin | Die Pfarr- und Wallfahrtskirche „Zum Heiligen Kreuz” geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Der barocke Kirchenneubau von 1708 wurde ab 1748 mit einem höchst ungewöhnlichen, kunstvoll bemalten hölzernen Kreuztonnengewölbe überdeckt. Drogosze/Dönhoffstädt | Das relativ gut erhaltene, aber nicht genutzte Schloss gehörte bis 1945 der Familie von Stolberg-Wernigerode Schlobitten/Słobity | Zu den bedeutendensten Adelssitzen Ostpreußens zählte das „Königsschloss” der gräflichen Familie von Dohna in Schlobitten. Das 1945 zerstörte Barockschloss entstand nach Entwürfen des Architekten Johann Caspar Hindersin. die noch immer imposante Ruine befindet sich heute in Privateigentum. Steinort/Sztynort | Das derzeit in Revitalisierung befindliche Schloss befand sich bis 1944 im Besitz der Familie von Lehndorf Davids/Dawidy | Das exzellent restaurierte Herrenhaus befand sich bis 1945 im Besitz der Grafen von Dohna Gnesen/Gniezno — Kathedrale
Informationen und Buchung:
Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern
Am Eldenholz 23
17192 Waren/Müritz
Tel.: 03991-1537-0
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