Architektonische Höhepunkte und aktuelle Projekte
31.08. – 06.09.2026
Flugreise ab Berlin
Die Geschichte Lettlands ist geprägt von einem vielschichtigen Erbe wechselnder Herrschaften und kultureller Einflüsse. Seit dem Mittelalter war das Land Teil des livländischen Ordensstaates, erlebte die Herrschaft des polnisch-litauischen Adels, stand unter schwedischer Verwaltung und gelangte schließlich im 18. Jahrhundert unter die Oberhoheit des Russischen Reiches. Diese politischen Wandlungen spiegeln sich bis heute in der Architektur und Kultur der Region wider – nirgends eindrucksvoller als in den zahlreichen Schlössern und Herrenhäusern, die das baltische Landschaftsbild prägen.
Die Studienreise führt zu ausgewählten Beispielen der mehr als tausend Schlösser und Herrenhäuser umfassenden Kulturlandschaft, die neben den reizvollen Stadtbildern ein eindrucksvolles Zeugnis baltischer Baukunst ablegen. Von der barocken Pracht der Residenzen Ruhenthal/Rundāle und Mitau/Jelgava über die historischen Gutshäuser Kurlands und Semgallens bis zu den Altstädten von Riga und Liebau/Liepāja und spannt sich ein weiter Bogen architektonischer Vielfalt. Fachkundig begleitet von dem Architekturhistoriker Arne Franke und der lettischen Reiseleiterin Aija Kočina eröffnet die Reise vertiefende Einblicke in Geschichte, Restaurierung und heutige Nutzung dieser einzigartigen Bauzeugnisse. Gespräche mit Vertretern der staatlichen Denkmalverwaltung und engagierten Eigentümern gewähren unmittelbaren Zugang zu aktuellen Fragen des Erhalts und der Wiederbelebung des baltischen Kulturerbes.

Riga | Das Schwarzhäupterhaus, ursprünglich 1334 als Gildehaus errichtet und später mehrfach umgestaltet, repräsentierte über Jahrhunderte das Selbstverständnis der unverheirateten deutschen Kaufleute Rigas und wurde nach seiner Zerstörung 1941 in historischer Form 1999 rekonstruiert. Quelle: pixabay/makalu – Bearb. Arne Franke 
Riga | Die historische Altstadt, sowohl deren Grundriss als auch die meisten erhaltenen Gebäude, bis auf die Gründungszeit der Stadt zurück. Heute steht sie mit ihren zahlreichen Kirchen und zum Teil repräsentativen Bürgerhäusern unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes. Quelle: pixabay/Germanslat 
Riga | Die Neustadt von Riga umfasst ein großes Quartier, das Anfang des 20. Jahrhunderts mit repräsentativen Mehrfamilienhäusern im Jugendstil entstand. Aufgrund der hohen Qualität der Bauwerke und der Geschlossenheit des Viertel ist es Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes. Quelle: pixabay/makalu 
Orellen / Ungurmuiža | Das hölzerne barocke Herrenhaus, um 1732–1734 für die Familie von Campenhausen errichtet, bewahrt im Innern einzigartige Wandmalereien der Erbauungszeit. Credit: Bearbeitung: Arne Franke, basierend auf: SchiDD, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons – link: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Ungurmui%C5%BEa_Manor_House?uselang=de#/media/File:Herrenhaus-Orellen.jpg 
Ruhental/Rundāles Pils | 1736 bis 1768 von Bartolomeo Francesco Rastrelli als Residenz der Herzöge von Kurland erbaut, gilt Ruhenthal als herausragende barocke Gesamtanlage des Ostseeraums und zentraler Wirkungsort der später u. a. nach Schlesien ausgewanderten Adelsfamilie von Biron. © O. Mierina, 2025 
Mesothen/Mežotnes Muiža | Sicherlich eines der qualitätvollsten klassizistischen Adelssitze ist das zwischen 1797 und 1802 von Giacomo Quarenghi für die Familie von Lieven errichtete Schloss. © Aija Ziemelniece, 2025 
Groß-Würzau/Lielvircavas Muiža | Das klassizistische Ensemble, bis vor einigen Jahren noch als Schule genutzt, dient heute der Kommune als Museum und Ort kultureller Begegnung. © Aija Ziemelniece, 2025 
Mitau/Jelgava | In der monumentalen Residenz des Herzogs von Kurland entfaltet sich die Handschrift des Architekten Francesco Rastrellis in imposanter Architektur. 1945 völlig ausgebrannt, beherbergt das Gebäudegeviert heute die Lettische Universität für Biowissenschaften und Technologie. © Aija Ziemelniece, 2025 
Durben/Durbes Muiža | Das Herrenhaus, im frühen 19. Jahrhundert für die Familie von der Recke ausgestaltet, verbindet klassizistische Klarheit mit landschaftlicher Parkgestaltung und diente lange als regionales Kulturzentrum. | © Roberts Grinberg, 2025 
Bauske/Bauskas Pils | Die ab den 1440er-Jahren errichtete Ordensburg, später im 16. Jahrhundert zur Residenz der kurländischen Herzöge aus dem Hause Kettler ausgebaut, vereint mittelalterliche Wehrarchitektur mit frühneuzeitlichen Herrschaftsansprüchen und zählt zu den markanten Festungsanlagen des südlichen Kurlands. © E. Sulca, 2025 
Alauen/Ālaves Muiža | Zahlreiche Herrenhäuser in Lettland entstanden im 18. Jahrhundert in hölzerner Bauweise. Alauen ist eines der charakteristischen Beispiele, das mit einem bemerenswerten Renovierungsprojekt verbunden ist. © Aija Kocina, 2025 
Abgunst/Abgunste | Abgunst/Abgunstes Muiža | Das im 18. Jahrhundert errichtete Herrenhaus Abgunste, einst im Besitz verschiedener deutschbaltischer Adelsfamilien, erhielt nach seiner Zerstörung anfang des 20. Jahrhunderts seine heutige neobarocke Prägung und wurde jüngst behutsam revitalisiert. © Aija Ziemelniece, 2025
Informationen und Buchung:
Kulturwerk Mitteldeutschland
Dagny Prasse
Gutshof 3
06258 Schkopau
Tel.: 0345/566 49 450
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