Schlösser und Herrenhäuser in Nordböhmen

Auf den Spuren des böhmischen Adels

16. – 20.06.2025
Start in Berlin
Zustieg Dresden

Am südlichen Rand des Erzgebirges und der östlich anschließenden Sudeten und des Erzgebirges erstreckt sich eine bemerkenswerte Kulturlandschaft, die nicht nur durch deutsche, tschechische und jüdische Einflüsse geprägt wurde, sondern die auch mit einer bemerkenswerten Dichte an Schlössern und Herrenhäusern aufwartet. Hier folgen wir während der Exkursion den architektonischen Spuren des böhmischen Adels, aber auch der allgemeinen Landesgeschichte.

Auf den Spuren des deutschen, tschechischen und internationalen Adels besichtigen Sie charakteristische Schlossanlagen, darunter den opulent ausgestatteten neogotischen Adelssitz der französischen Familie Rohan in Sichrow/Sychrov mit einer weitläufigen Parkanlage nach englischem Vorbild.

Ein Exkursionstag wird dominiert durch die Schlösser der Familie von Lobkowitz/Lobkowicz. So besuchen Sie – nach einer Stippvisite im Geburtshaus des Komponisten Antonín Dvořák – das beeindruckende Schloss Mühlhausen/Nelahozeves, das der Günstling Ferdinands I, Florian Griespek von Griespach als Renaissanceanlage mit herausragenden Sgraffitodekorationen errichten ließ. Heute ist dieses wieder im Besitz der Familie von Lobkowicz, die mit dieser Vierseitanlage auch Schloss Raudnitz an der Elbe/Roudnice nad Laben nach 1989 restituiert bekam. Neben diesem bis in die 1990er Jahre noch als Militärmusikschule der Tschechoslowakischen Armee genutzt und nach wie vor „in restauro“ befindlichen Schloss besichtigen Sie zudem das malerisch hoch über dem Zusammenfluss von Moldau und Elbe gelegene Schloss Melnik/Mělník, das exzellent wiederhergestellt und – trotz dass es heute der Privatsitz der Familie ist – zum Teil für die Besichtigung freigegeben ist.

Doch nicht alle Schlösser, die die hochadelige Familie aus staatlichen Händen zurückerstattet bekam, behielt diese auch. Ein weiterer Herrensitz, kaum weniger spektakulär als Melnik gelegen, ist Schloss Eisenberg/Jezeří, dass die Familie wiederum dem Staat übertrug, nachdem der Renovierungsaufwand des ursprünglich aufgrund des nahen Kohlebergbaues sogar zum Abriss bestimmten Schlosses zu hoch erschien. Nun wird auch dieses sukzessive staatlicherseits renoviert – und bietet einen atemberaubenden Blick über die Bergbaulandschaft. Nicht zum Abriss, sondern zur Translozierung dagegen war die Maria-Himmelfahrtskirche in Brüx/Most bestimmt, die – einmalig in diesem Aufwand – noch in den 1980er Jahren rund 900 Meter weit von ihrem ursprünglichen Entstehungsort in ein zunächst ödes Brachland versetzt wurde, während die historische Kleinstadt völlig dem Tagebergbau zum Opfer fiel.

Ein weiterer Schwerpunkt der Reise ist dem Wirken der Familie von Waldstein gewidmet, deren bekanntester Vertreter der Generalissimus Kaiser Ferdinands II., Albrecht Eusebius von Wallenstein war. Neben seiner Grablege bei Schloss Münchengrätz/Mnichovo Hradiště und der beeindruckenden Schlossanlage von Friedland/Frýdlant besuchen wir auch das zeitweise ebenso vom Tagebau gefährdete Schloss Dux/Duchcov, das auch als Altersruhesitz des Literaten Giacomo Casanova bekannt wurde. Hier schrieb der als Bibliothekar angestellte Lebemann, Diplomat und Spion seine Memoiren.

Geschichtlich abgerundet wird die Seminarreise durch den Besuch der entwicklungsgeschichtlich bedeutenden Stadtanlage von Leitmeritz/Litoměřice sowie den für die Kolonisationszeit des 12. Jahrhunderts bedeutenden Klöstern Ossegg/Osek (Zisterzienser) und Doxan/Doksany (Prämonstratenserinnen).

Informationen und Buchung:

Kulturwerk Mitteldeutschland
Dagny Prasse
Gutshof 3
06258 Schkopau
Tel.: 0345/566 49 450
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